Die Buswallfahrer machten die erste Station in Frein an der Mürz, wo der Pfarrer von Kaiserebersdorf, Pavel Povazan, gemeinsam mit dem Pfarrer von Altsimmering, Christian Maresch, den Gottesdienst in der Klemens-Kirche von Frein feierte. Während sich eine Gruppe im Freinerhof ein Frühstück gönnte und anschließend per Bus nach Mariazell weiterfuhr, machte sich die Fußpilgergruppe auf den Weg nach Mariazell. 31 Menschen im Alter von 16 bis 75 nahmen die Tagesetappe von ca. 24 Kilometern in Angriff. Nach etwa 6 Stunden Fußmarsch erreichte die Gruppe den Kreuzberg, wo sie von einer Gruppe, angeführt vom Obmann des Mariazeller Prozessionsvereins Simmering, Johann Kasehs, und Pfarrer Christian Maresch empfangen wurden. Nachdem das Prozessionskreuz mit einem Blumenkranz geschmückt wurde, zog die Pilgerschar in die Basilika ein.
Ebenfalls am Nachmittag kam eine Pilgergruppe des Vereins unter Begleitung von Maria und Manfred Leiner aus den Ötschergräben nach Mariazell. Bereits zum 25. Mal war diese Pilgergruppe unterwegs und das Ehepaar Leiner wurde am Sonntag von Obmann Johann Kasehs für ihr Engagement bedankt.
Nach einem Morgenlob oder einem Kreuzweg feierten die Simmeringer Wallfahrer in der Basilika Mariazell am Sonntag, 24. Juli den Gottesdienst zum 130. Gründungsjubiläum des Mariazeller Prozessionsvereins Simmering. Pfarrer Christian Maresch feierte mit Pavel Povazan und der Gemeinde und vielen Gästen. In seiner Predigt kam der Simmeringer Dechant auf das Sonntagsevangelium zu sprechen, das "hervorragend zu einer Wallfahrt passt, denn da geht es um das Gebet, das jede Wallfahrt egal wo sie hingeht intensiv prägt."
Pfarrer Maresch erinnerte, dass Jesus immer wieder zum Gebet und zum Vertrauen auf diesen liebenden und barmherzigen Gott aufrufe. "Jeder Mensch braucht für sein Leben genügend Nahrung, aber gerade wir Christen müssen immer wieder darauf hinweisen, dass das Gebet die Nahrung für die Seele ist und hier gibt es in unserer Heimat oft einen großen Hunger", so der Simmeringer Pfarrer. Das Gebet empfinde er immer wieder als Gespräch mit Gott und er zählte unterschiedlichste Gebetsformen auf. "Es gibt gerade in unserer Kirche viele Angebote und Möglichkeiten, sei es das Lesen in einem Gebetsbuch oder in der Bibel oder "das Kreuzzeichen mit Weihwasser als Start in den Tag ist nur ein kleines Zeichen des Gebets", erinnerte Christian Maresch und er kam wieder auf den Bezug zur Wallfahrt zu sprechen, denn "auch ein Spaziergang durch die Natur kann Gebet sein, das Staunen über Gottes Schöpfung das kann man bei einer Wallfahrt sehr gut machen."
Das Gebet sei eine Stärkung für die Christen und ihren Auftrag, den sie als getaufte haben: "Das heutige Evangelium ist wirklich ein passendes Geschenk für diese Wallfahrt, wo sonst wenn nicht bei einer Wallfahrt sollte man viel über Gebet sprechen und es auch tun", betonte Pfarrer Maresch. Dabei erklärte er auch, wie wichtig das Gebet sei, denn "ohne Gebet ist jeder Glaube sinnlos, ist jede Form von pfarrlichen Leben sinnlos, ja sogar so schöne Kirchen wie diese Basilika hier in Mariazell ist ohne Gebet ein totes sinnloses Gebäude aus Stein das irgendeinmal zu Staub zerfällt und noch mehr ist auch Christsein oder auch ein priesterliches Leben ohne das Gebet sinnlos", so Christian Maresch. Letztlich sei das Gebet ein Schutzraum in den sich Menschen zurückziehen dürfen, um sich neu stärken zu lassen um in der Nachfolge Jesu auch im Alltag bestehen zu können.
Nach der Abschlussandacht in der kleinen Kirche in St. Sebastian traten die Pilgerinnen und Pilger müde aber zufrieden und im Glauben gestärkt die Heimreise nach Wien an.